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Wenn das Smartphone zur Schuldenfalle wird

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Das Smartphone bietet Kommunikation, Unterhaltung und Bezahlmöglichkeit in einem – und hilft wie ein Schweizer Taschenmesser in vielen Lebenslagen.

Doch in diesem Wunderwerk der Technik lauern auch Gefahren: teure Handyverträge, In-App-Käufe in Spielen oder Roaming-Gebühren im Ausland.

Über 6,9 Millionen Menschen über 18 Jahre sind in Deutschland überschuldet. Dies geht aus dem IFF-Überschuldungsreport 2019 des gemeinnützigen Instituts für Finanzdienstleistungen hervor. Zentrale Ergebnisse der Studie sind: Arbeitslosigkeit ist der wichtigste Auslöser, um ins Minus zu geraten. Alleinerziehende sind stärker gefährdet und auch hohe Wohnkosten, die etwa 50 Prozent des Einkommens ausmachen, sind keine Seltenheit.

Überschuldung ist auch eine Altersfrage
Während über 60-jährige Menschen oft weniger verschuldet sind, haben Jugendliche oder unter 25-Jährige deutlich häufiger offene Verbindlichkeiten. Die vom Statistischen Bundesamt 2019 veröffentlichte Überschuldungsstatistik belegt, dass knapp zwei Drittel der jungen Menschen, die im Jahr 2018 eine Schuldnerberatungsstelle aufsuchten, Handyschulden aufwiesen. Die durchschnittliche Schuldenhöhe dieser Altersgruppe bei Telekommunikationsanbietern betrug 1573 Euro.

Die häufigsten Gründe für Handyschulden sind:

  • hohe Anschaffungspreise für ein Smartphone
  • Vertragslaufzeiten von 24 Monaten
  • kostenpflichtige Apps und In-App-Käufe
  • teure Roaming-Gebühren im Ausland

Neue Smartphones verleiten zum Kauf
Handyverträge mit vermeintlich attraktiven Konditionen verleiten im Netz mit nur wenigen Klicks zum Kauf. Oft wird vergessen: Die Raten müssen zwei Jahre oder teils sogar länger entrichtet werden. Dass die Ratenzahlung für das Smartphone auch mehrere Hundert Euro zusätzlich kostet, fällt schnell unter den Tisch. Allerdings: Der Technikmarkt durchläuft immer schnellere Innovationszyklen. Wer auf dem aktuellen Stand bleiben und sich vorzeitig ein neues Smartphone kaufen möchte, verliert schnell die Kontrolle über die Kosten. Ein paar Klicks später ist der Kaufvertrag abgeschlossen, das alte Handy wandert in die Schublade oder wird verkauft – aber die Raten dafür müssen weiterhin bezahlt werden.

Auch sogenannte In-App-Käufe werden schnell zum Problem. „Um zum Beispiel in Spielen schneller voranzukommen, müssen User Diamanten mit echtem Geld kaufen“, sagte Daniel Wagner von der Diakonie Bayern, die eine Schuldnerberatung anbietet, dem Bayerischen Rundfunk in einem Interview. Das Geld werde aber nicht sofort vom Konto abgebucht, sondern erst zum Monatsende, und so würden viele junge Menschen mehr kaufen, als sie sich finanziell leisten können. Die Diakonie Bayern bietet deshalb sogenannte Handyführerscheine als Fortbildungen an Schulen an. Die Schüler lernen dabei, wie man mit dem Smartphone richtig umgeht, ohne in die roten Zahlen zu geraten.

Tipps gegen Handyschulden
Diese Kurse und andere Angebote belegen: Sie müssen nicht in die Überschuldungsfalle Smartphone tappen, wenn Sie einige Regeln beachten.

  • Lassen Sie sich ein paar Tage Zeit beim Kauf. Vergleichen Sie erst einmal in Ruhe die Angebote und Modelle – und überlegen die Entscheidung einer Kreditaufnahme sorgfältig.
  • Vorgängermodelle kaufen. Sie bieten häufig einen ähnlichen Funktionsumfang, sind aber billiger. Denn es muss nicht immer das neueste Modell von Samsung oder Apple sein.
  • Prepaid-Karten bieten den besten Kostenüberblick. Bei Ratenzahlung wird jeden Monat ein bestimmter Betrag vom Konto abgezogen. Überlegen Sie: Kann ich mir das wirklich leisten?

Wenn Sie trotz allem lieber einen mehrjährigen Vertrag abschließen wollen, sollten Sie die Tarife genau vergleichen und das Kleingedruckte im Vertrag mit möglichen Zusatzkosten durchlesen. Vergleich-Tarifrechner wie Handytarife.de oder Verivox.de helfen Ihnen. Bei einem Vertrag sollten Sie immer darauf achten, dass dieser eine möglichst kurze Laufzeit hat. Das verschafft Flexibilität. Schüler, Studenten und Auszubildende haben zudem oft die Möglichkeit, günstige Sondertarife zu erhalten. Und, ganz wichtig: Überlegen Sie zweimal, ob Sie wirklich teure Zusatzoptionen hinzubuchen müssen.

Finanzen im Blick
Auch nach dem Kauf können Sie mit einigen wesentlichen Tricks Geld sparen. Diese sind:

  • Installieren Sie eine Haushaltsbuch-App auf dem Handy – zum Beispiel die Finanzchecker-App der Sparkasse. Wenn Sie dort immer alle Ausgaben eintragen, können Sie überprüfen, wohin, wann und wofür Ihr Geld fließt.
  • Wählen Sie keine Sonderrufnummern wie etwa 0900 oder 0137. Antworten Sie nicht auf fünfstellige Premium-SMS wie zum Beispiel 12345 und wählen keine fremden Nummern zurück.
  • Deaktivieren Sie In-App-Käufe und versehen sie mit einem Passwort.
  • Beantragen Sie eine Drittanbieter-Sperre beim Mobilfunkanbieter – somit wird dem WAP-Billing – der Möglichkeit, Inhalte über die Mobilfunkrechnung zu kaufen – ein Riegel vorgeschoben.

Nehmen Sie Hilfe durch eine professionelle Schuldnerberatung in Anspruch, wenn Sie merken, dass Sie die monatlichen Zahlungstermine nicht mehr einhalten können und sich die Mahnungen häufen. Schuldenhilfen gibt es in jeder größeren Stadt. Diese Anlaufstellen bieten Unterstützung, indem sie etwa die finanzielle Situation genau durchleuchten und einen Plan erstellen, wie man möglichst schnell schuldenfrei wird. 

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