Urlaubssemester wegen Krankheit
Auch junge Menschen können sehr krank werden. Passiert das während des Studiums, sollten Sie prüfen, ob Sie ein Urlaubssemester beantragen.
Denn wer einfach so von der Hochschule wegbleibt, riskiert, seinen Abschluss nur unter erschwerten Bedingungen machen zu können.
Urlaubssemester, das klingt nach Cocktail am Swimmingpool im Süden. Tatsächlich ist ein Urlaubssemester jedoch sehr oft das genaue Gegenteil von Erholung. Man nimmt es beispielsweise, um ein Praktikum zu machen, Angehörige zu pflegen, ein Auslandssemester einzuschieben – oder eben, weil man langfristig erkrankt ist.
Zwar könnten Sie theoretisch auch einfach nicht zur Uni gehen, doch hätte das Konsequenzen:
- Ohne Beurlaubung könnte Ihre BAföG-Förderung auslaufen, bevor Sie den Abschluss gemacht haben.
- Oder Sie sind plötzlich zu spät dran für einen Fachrichtungswechsel.
- Eventuell werden zusätzliche Gebühren fällig, weil Sie mit einem Mal Langzeitstudent sind.
- Oder im Bewerbungsverfahren müssen Sie begründen, warum Sie so lange für den Abschluss gebraucht haben.
Sinnvoller ist es also möglicherweise, ein Urlaubssemester wegen Krankheit zu beantragen. Dazu benötigen Sie in der Regel einen Nachweis Ihres Arztes. Achtung: Um einen Antrag auf ein Urlaubssemester zu stellen, müssen Sie Fristen einhalten. Sie können sich von Hochschule zu Hochschule unterscheiden; darum sollten Sie in Ihrem Studierendensekretariat nachfragen, welche Regelungen für Sie gelten.
Vorteile und Nachteile des Urlaubssemesters
Wenn Sie ein Urlaubssemester beantragen, zahlen Sie weniger Studiengebühren und Sie bleiben krankenversichert, das ist auf jeden Fall von Vorteil. BAföG bekommen Sie in dieser Zeit in der Regel allerdings nicht; das heißt, Sie müssen sich anders finanzieren. Ihre Eltern sind unterhaltspflichtig, da Sie noch in der Ausbildung sind – das ist also eine Option. Alternativ dazu können Sie Sozialleistungen beantragen.
Entscheiden Sie sich gegen ein Urlaubssemester, bekommen Sie während der ersten drei Monate Ihrer Krankheit noch BAföG, danach aber bis zur Wiederaufnahme des Studiums nicht mehr. Dieses Beispiel zeigt, wie schwierig es ist, die richtige Entscheidung zu treffen. Sie sollten sich darum beim Studentenwerk beraten lassen, um Ihren Entschluss später nicht zu bereuen.