Wie es künftig mit Bewerbungen besser läuft

Es ist wie verhext: Es gibt ausreichend Stellen, in manchen Branchen suchen Arbeitgeber sogar händeringend Personal – und trotzdem klappt es bei Ihnen nicht mit den Bewerbungen?

Dann sollten Sie Ihre Unterlagen überprüfen.

Wenn Sie Absagen erhalten, gibt es dafür viele mögliche Gründe: Andere waren besser geeignet, verfügen über mehr Erfahrung oder haben eine bessere Ausbildung – oder sind vielleicht günstiger. Eventuell musste aus unternehmensinternen Gründen ein Bewerber in einem bestimmten Alter oder mit einem anderen Geschlecht eingestellt werden. Sie werden es letztlich nie erfahren, denn je mehr ein Firmenvertreter dazu sagt, warum Sie abgelehnt wurden, umso angreifbarer wird er vor Gericht.

Bewerbung oder Auftritt verändern
Eine aktuelle Studie von Bitkom bringt jetzt Licht ins Dunkel. Sie zeigt, welche Faktoren besonders oft eine Rolle spielen, wenn ein Bewerber abgelehnt wurde. Das sollten Sie sich genauer ansehen, denn vielleicht können Sie etwas an sich oder Ihren Unterlagen verändern, um besser rüberzukommen.

Sie bekommen keine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch, obwohl Sie schon viele Bewerbungen verschickt haben? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es an Ihren Unterlagen liegt. Wenn Sie jedoch häufig eingeladen werden, aber nie eine Zusage bekommen, sollten Sie sich eventuell anders auf das persönliche Gespräch vorbereiten. Die Studie von Bitkom zeigt, dass es viele mögliche Gründe dafür gibt, nach einem Bewerbungsgespräch eine Absage zu bekommen.

Checke deine Bewerbungsunterlagen
Demnach sagen sehr viele Firmen, dass es nicht zur Einstellung kommt, weil Bewerber die Punkte in der Stellenanzeige nicht erfüllen. Genau darum ist es wichtig, dass Sie jede Bewerbung neu schreiben und dabei immer die Anforderungen aus der Anzeige vor Augen haben. Welche Ihrer Erfahrungen passen besonders gut zur Stelle? Heben Sie sie im Anschreiben und im Lebenslauf hervor. Was nicht passt, können Sie unter Umständen weglassen.

Auch sehr hohe Gehaltsvorstellungen können zu einer Absage führen. Das ist besonders dann problematisch, wenn Sie Ihren Gehaltswunsch schon in die Bewerbung schreiben sollten. Denn in dem Fall werden Sie eventuell aufgrund der hohen Summe aussortiert, bevor Sie überhaupt die Chance hatten, sich persönlich vorzustellen. Es ist sinnvoll, im Internet auf mehreren Gehaltsübersichtsseiten zu schauen, um sich ein realistisches Bild von der Höhe des möglichen Lohns zu machen. Ein Tipp: Wenn Sie eine Gehaltsspanne angeben, sind Ihre Chancen höher, eingeladen zu werden und im Gespräch den Arbeitgeber von dem höheren Betrag zu überzeugen.

Auch schlechte Arbeitszeugnisse können eine Rolle spielen. Haben Sie Ihre von einem Fachanwalt oder der Gewerkschaft prüfen lassen? Oft ist es kein böser Wille, wenn ein Zeugnis schlecht ist, sondern nur Unwissenheit. Das kann Ihnen trotzdem Ihre Karriere verbauen.

Bereite dich auf das Vorstellungsgespräch vor
Sehr vielen Unternehmen ist es wichtig, dass der Bewerber sympathisch ist. Wie Sie auf andere wirken, können Sie relativ leicht herausfinden: Bitten Sie einen Freund, ein ernst gemeintes Bewerbungsrollenspiel mit Ihnen durchzuführen, und nehmen Sie sich dabei mit der Handykamera auf: Sitzen Sie gerade? Hören Sie aktiv und aufmerksam zu? Wirken Sie gelangweilt? Falls Sie selbst nicht zufrieden sind mit Ihrem Auftritt, sollten Sie einen Coach bitten, Vorstellungsgespräche mit Ihnen zu üben.

Fast genauso wichtig sind Arbeitgebern übrigens Soft Skills wie Teamfähigkeit, Stressresistenz oder Konfliktfähigkeit. In Ihrer Bewerbung können Sie diese Punkte nachweisen, wenn Sie sich beispielsweise ehrenamtlich engagieren. Allerdings ist Papier geduldig. Viele Firmen checken die angegebenen Soft Skills der Bewerber mit entsprechenden Fragen und möglicherweise sogar Übungen im Vorstellungsgespräch. Sie können sich darauf vorbereiten, indem Sie in einem Bewerbungsratgeber nachlesen, wie man am besten auf Fragen aus diesem Bereich reagiert.

Reichen deine Sprachkenntnisse aus?
Außerdem gibt es Stellen, in denen eine Sprache Grundvoraussetzung ist. Das kann Deutsch sein, Englisch – oder beispielsweise auch Chinesisch. Entscheiden Sie sich für eine solche Stelle, sollten Sie diese Anforderung erfüllen. Wenn Sie wissen, dass Sie Probleme mit der Sprache haben, können Sie einen entsprechenden Kurs an einer Erwachsenenbildungsstätte besuchen. Oder Sie suchen sich einen privaten Nachhilfelehrer, der Ihnen hilft, Ihre Lücken im Vorfeld zu schließen. Damit der potenzielle Arbeitgeber Ihre Sprachkenntnisse erst möglichst spät infrage stellt, sollten Sie Ihre Bewerbung von jemandem gegenlesen lassen, der die Rechtschreibung und Grammatik der jeweiligen Sprache gut beherrscht. Auch das Vorstellungsgespräch können Sie im Vorfeld mit jemandem üben.

Hilft das alles nichts, kann Sie sicherlich ein Karrierecoach unterstützen. Das ist zwar oft nicht ganz günstig, bringt Sie aber bestimmt weiter.